Ein rauer Wind
Die Rettung des Finanzsektors durch die öffentliche Hand hat die Staaten ruiniert. Kaum scheint eine Krise gebannt, steht schon die nächste ins Haus. In diesem Herbst wird auch in der Schweiz das soziale Klima rau, denn zahlreiche Entlassungen sind angekündigt. Einige sind nachvollziehbar, andere nicht.
Die Grossbanken, die nun endlich den seit jeher von ACTARES empfohlenen Kurs einschlagen, kündigen eine Reduktion ihres Investment Banking an. Da auch die Verwaltung ausländischer Vermögen kontinuierlich zurückgeht, scheint der Verlust von Arbeitsplätzen unausweichlich.
Respektvoll dem Personal gegenüber
ACTARES verlangt, dass der Stellenabbau mit Umsicht und Augenmass vorgenommen wird. Es gilt, interne Wechsel zu fördern und die Gekündigten angemessen zu unterstützen. Sie sollen nicht bezahlen für die Missbräuche einiger hochbezahlter Trader. Das unternehmerische Risiko müssen die Aktionärinnen und Aktionäre tragen. Unter keinen Umständen dürfen die Unternehmen beim Stellenabbau gezielt verletzliche Belegschaftsmitglieder entlassen.
Kaum abgestützte Entscheidung bei Novartis
Der Pharmariese, der sich bester finanzieller Gesundheit erfreut, kündigte Massenentlassungen in Basel und in Prangins/VD an. Die Begründungen sind vage und können nicht überzeugen. Das Unternehmen führt die «wachsende Verschuldung ausländischer Regierungen, Währungsschwankungen und wirtschaftliche Unsicherheit» als Gründe an. Diese Faktoren sprechen jedoch nicht automatisch für eine Auslagerung. Gibt es inoffiziell weitere Überlegungen? Hegt Novartis Befürchtungen in Bezug auf die bilateralen Abkommen mit der EU? Oder befürchtet Novartis Druck seitens der USA bei der Zulassung von Medikamenten? Falls eine solche Massnahme jedoch nur der Kurspflege dient, ist sie inakzeptabel.
Recht auf Offenheit
Die Aktionärinnen und Aktionäre haben ein Recht darauf, die wahren Gründe für die drastischen Massnahmen zu erfahren. Deshalb haben ACTARES und ARPIP erstmals einen gemeinsamen Appell lanciert. Die aussergewöhnliche gegenwärtige Situation war der Anlass zu diesem Schritt. ARPIP vereinigt die Vertretungen der Arbeitnehmenden in den Pensionskassen.
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